Wir haben nichts zu verliern außer unsrer Angst

Ein ausgestreckter Arm zeigt in Richtung einer kargen Insel. Auf dem Arm steht "please, don't let your dreams die".

Dieses Lied ist inzwischen 50 Jahre alt und leider immer noch nicht überholt.

Ich hab geträumt, der Winter wär vorbei,
du warst hier und wir war’n frei
und die Morgensonne schien.
Es gab keine Angst und nichts zu verlieren.
Es war Friede bei den Menschen und unter den Tieren.
Das war das Paradies.

Der Traum ist aus! Der Traum ist aus!
Aber ich werde alles geben, dass er Wirklichkeit wird.
Aber ich werde alles geben, dass er Wirklichkeit wird.

Ich hab geträumt, der Krieg wär vorbei,
du warst hier, und wir war’n frei
und die Morgensonne schien.
Alle Türen war’n offen, die Gefängnisse leer.
Es gab keine Waffen und keine Kriege mehr.
Das war das Paradies.

Der Traum ist aus! Der Traum ist aus!
Aber ich werde alles geben, dass er Wirklichkeit wird.
Aber ich werde alles geben, dass er Wirklichkeit wird.

Gibt es ein Land auf der Erde,
wo der Traum Wirklichkeit ist?
Ich weiß es wirklich nicht.
Ich weiß nur eins und da bin ich sicher,
dieses Land ist es nicht! Dieses Land ist es nicht.
Dieses Land ist es nicht. Dieses Land ist es nicht.

Der Traum ist ein Traum, zu dieser Zeit,
doch nicht mehr lange, mach dich bereit
für den Kampf ums Paradies!
Wir haben nichts zu verliern außer unsrer Angst,
es ist unsere Zukunft, unser Land.
Gib mir deine Liebe, gib mir deine Hand.

Der Traum ist aus! Der Traum ist aus!
Aber ich werde alles geben, dass er Wirklichkeit wird.
Aber ich werde alles geben, dass er Wirklichkeit wird.

Auch wenn das Lied mit seinen ungehobelten Riffs für unsere Ohren nach Punk klingen mag, sind wir zeitlich noch davor; es erschien 1972 auf dem Album „Keine Macht für niemand“ von Ton Steine Scherben. Die Musikrichtung wurde Psychedelic Rock genannt, in den ausschweifenden Instrumentals erkennt man aber auch den sich entwickelnden Progressive Rock.

Ich habe die Originalaufnahme und die Live-Version schon sehr oft angehört, beide haben ihren Reiz, so unterschiedlich wie sie sind. Aber irgendwie gewinnt doch immer die Aufnahme von 1992 in Berlin-Weißensee.

Aber ich werde alles geben, dass er Wirklichkeit wird.“

Julia ist noch nicht ganz 50 Jahre alt und hofft, dass das Lied eines Tages in die Mottenkiste der Friedensbewegung gesteckt werden kann, weil man das alles nicht mehr braucht – und zwar bevor sie ins Paradies kommt.

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